Kapitel: | Sozial. Vielfältig. Gesund. Gemeinsam für den Kreis Recklinghausen! |
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Antragsteller*in: | Beate Stach (OV Waltrop) |
Status: | Modifiziert übernommen |
Eingereicht: | 16.02.2025, 15:05 |
Ä3 zu WP3: Sozial. Vielfältig. Gesund. Gemeinsam für den Kreis Recklinghausen!
Text
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eröffnen Potenziale, wie die Bereicherung unserer Arbeitswelt durch Fachkräfte, die kulturelle Vielfalt und den Zugang zu neuen Perspektiven. Migration und Zuwanderung sind Teil unserer gesellschaftlichen Realität und unerlässlich, um den Arbeitskräftemangel durch die Alterung der Gesellschaft auszugleichen. Gleichzeitig bringen sie Herausforderungen mit sich: In den Einbürgerungsbehörden entstehen
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integriert – insbesondere jene, die aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit, Armut oder Migration erschwerte Startbedingungenkeine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Der "Soziale Arbeitsmarkt" bietet hier Chancen zur Wiedereingliederung und soll Menschen Perspektiven
Sozial. Vielfältig. Gesund. Gemeinsam für den
Kreis Recklinghausen!
Im Kreis Recklinghausen setzen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für eine solidarische
und gerechte Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft,
Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter oder sozialem Hintergrund die gleichen
Chancen und Möglichkeiten haben. Eine vielfältige und inklusive Gesellschaft ist
nicht nur ein Ziel, sondern ein zentraler Wert, den wir aktiv fördern und leben
wollen. Wir verstehen sozialen Zusammenhalt als Basis für ein gesundes und
lebendiges Miteinander, in dem jede*r Einzelne, die Unterstützung und
Anerkennung erhält, die er oder sie verdient.
Gleichwohl steht der Kreis Recklinghausen vor vielfältigen Herausforderungen,
die soziale Strukturen und unsere Lebensqualität maßgeblich beeinflussen.
Finanzielle Engpässe, der anhaltende Fachkräftemangel und Kürzungen im
Sozialbereich durch Bund und Land erschweren die Umsetzung wichtiger sozialer
Projekte und belasten die soziale Infrastruktur.
Unsere Lösungen setzen bei den Belangen der Menschen an und zielen auf eine
soziale und ökologische Gestaltung der Quartiere.
V. Stärkung der sozialen Beratungs- und Betreuungsstruktur
im Kreis Recklinghausen
Wir wollen für ein umfassendes Netzwerk sozialer Hilfen und Beratungsstellen
eintreten. Schutzsuchende Frauen, psychisch Erkrankte und suchtkranke Menschen
und Menschen in besonderen Lebenslagen soll der Zugang zu notwendiger
Unterstützung ermöglicht werden.
Das haben wir erreicht:
- Zuschüsse zu Betriebs- und Personalkosten für Familien- und
Drogenberatungsstellen wurden erhöht dynamisiert
- Die Platzzahl in Frauenhäusern wurde erhöht
- Aufstockung der Finanzen für die Frauenberatung und Prävention sexueller
Gewalt
- Ausbau von Betreuung der Suchtkranken
Das wollen wir angehen:
- Ausbau und die bessere Finanzierung von Frauenhäusern
- 100%ige finanzielle Absicherung der Frauenhäuser durch den Kreis
Recklinghausen
- Auch die Täterberatung muss als präventive Maßnahme zur Gewaltbekämpfung
ausgebaut werden.
- Wir setzen uns ein für eine nachhaltige Nachbetreuung, um Frauen eine
selbstbestimmte Perspektive zu bieten und den Rückfall in gewalt geprägte
Beziehungen zu verhindern. Der Schutz für Frauen endet nicht mit dem
Aufenthalt im Frauenhaus.
VI. Sicherstellung der pflegerischen Versorgung
Die Pflegebedarfsplanung im Kreis Recklinghausen zeigt einen dringenden
Handlungsbedarf. Bis 2040 werden 18 Pflegeheime mit 80 Plätzen sowie zusätzliche
ambulante Dienste und Kurzzeitpflegeplätze benötigt.
Angesichts einer alternden Bevölkerung und des Fachkräftemangels müssen wir neue
Wege finden, um sicherzustellen, dass jede*r Zugang zu der Unterstützung hat,
die er oder sie braucht. Ein besserer Personalschlüssel ist nur die eine Seite
der Lösung; vielmehr müssen attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen werden, um
Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen und somit eine verlässliche Versorgung
sicherzustellen.
Das haben wir erreicht:
- Prüfung zum Ausbau neuer Bildungsgänge im Sozial – und Gesundheitswesen
Das wollen wir angehen:
- Eine kreisweite Pflegeplanung, die ambulante und stationäre Angebote,
Springerkräfte und Notfallreserven umfasst.
- Wir brauchen den Ausbau von Angeboten der Tages-, Nacht- und
Kurzzeitpflege.
VII. Starke und lebenswerte Quartiere
Ziel ist es, dass Menschen aller Generationen in ihrer gewohnten Umgebung leben
können.
Der Bedarf an Pflege wird steigen, doch die Kapazitäten in Heimen und ambulanten
Diensten reichen nicht aus. Deshalb setzen wir auf ein starkes Netzwerk der
Nachbarschaftshilfe. Helfer*innen übernehmen Aufgaben der Grundpflege und
unterstützen im Alltag – von der Hilfe beim Einkaufen bis zur Betreuung. Das
Netzwerk wird durch die Zusammenarbeit von Hausärzt*innen, Apotheken und
Pflegediensten gestärkt, sodass die Menschen in ihrer Nähe bestens versorgt
sind.
Lebenswerte Quartiere sind grün, sozial und gesundheitsfördernd gestaltet. Die
Menschen sollen sich in ihren Stadtteilen sicher und wohl fühlen und ein
selbstbestimmtes Leben führen können – auch wenn sie Hilfe benötigen.
Unsere grünen Quartierskonzepte schaffen Lebensqualität durch
gesundheitsfördernde Maßnahmen, etwa kleine Parks und grüne Oasen, sowie eine
gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Das haben wir erreicht:
- Kreisweit sind Städte dem Projekt „Lebenswerte Städte“ beigetreten.
Das wollen wir angehen:
- Mobile Beratungsteams sollen regelmäßig in alle Viertel des Kreises kommen
und vor Ort Unterstützung zu Pflegeleistungen, Entlastungsangeboten und
Gesundheitsfragen bieten
- Alle Menschen sollen Zugang zu den Gesundheits- und Pflegeleistungen
haben, die sie brauchen
- Eine Tauschbörse für Wohnungen soll es den Bewohner*innen ermöglichen,
ihren Wohnraum an veränderte Lebensumsumstände anzupassen
- Das Sicherheitsgefühl beeinflusst die Lebensqualität in den Quartieren
erheblich. Orte, an denen sich Menschen unsicher fühlen, müssen
identifiziert und gezielt umgestaltet werden, um Angsträume zu reduzieren.
- Wir setzen uns für eine bürgernahe Sicherheitsstrategie ein, die auf
präventive Maßnahmen, eine bessere Beleuchtung und die Gestaltung
öffentlicher Räume setzt.
VIII. Ehrenamt fördern
Über 30 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich – sie
sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und tragen entscheidend zum sozialen
Zusammenhalt bei. Auch in unserem Kreis könnte ohne ihre tatkräftige
Unterstützung vieles nicht funktionieren. Doch Engagement braucht Anerkennung
und Unterstützung! Wir wollen Ehrenamtliche sichtbar machen, ihre Arbeit
wertschätzen und ihnen durch gezielte Maßnahmen den Rücken stärken.
Das wollen wir angehen:
- Städteübergreifende Initiativen sollen Netzwerke und
Austauschmöglichkeiten unterstützen.
- Wir wollen soziale Netzwerke und Nachbarschaften stärken und mit den
"Heimat-Schecks" die kulturelle Identifikation und das Zusammenleben
fördern.
- Ehrenamtliche, die mit ihrem Engagement das soziale Netz im Kreis stärken,
sollen ein “Kultur- und Bildungsticket” erhalten, das ihnen den Zugang zu
Kultur-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen ermöglicht.
- Ehrenamtliche, die mit ihrem Engagement das soziale Netz im Kreis stärken,
sollen kostenlos den ÖPNV nutzen können.
IX. Förderung von Vielfalt und Integration
Migration und Zuwanderung sind Teil unserer gesellschaftlichen Realität. Sie
eröffnen Potenziale, wie die Bereicherung unserer Arbeitswelt durch Fachkräfte,
die kulturelle Vielfalt und den Zugang zu neuen Perspektiven. Migration und Zuwanderung sind Teil unserer gesellschaftlichen Realität und unerlässlich, um den Arbeitskräftemangel durch die Alterung der Gesellschaft auszugleichen. Gleichzeitig
bringen sie Herausforderungen mit sich: In den Einbürgerungsbehörden entstehen
lange Wartezeiten, Integrations- und Sprachkurse sind nicht immer ausreichend
zugänglich, und die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen sowie die
Vermittlung von Arbeitsplätzen stellen oft Hürden dar.
Das haben wir erreicht:
- Nach der Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts wurden im Kreis
Recklinghausen viereinhalb neue Stellen für die Bearbeitung von
Einbürgerungsanträgen geschaffen.
- Durch die Digitalisierung wurden Einbürgerungsprozesse vereinfacht und
Wartezeiten verkürzt.
- Sensibilisierung und Anstoß der Bearbeitung für die Eingliederung von
Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt.
Das wollen wir angehen:
- Stärkung von Migrantenselbstorganisationen
- Dezentrales Angebot von Sprachkursen
- Einheitliche Organisation der Ausländer- und Einbürgerungsbehörden im
Kreis
- zentrale Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im
Kreis Recklinghausen
X. Teilhabe und Armut bekämpfen
Armut und soziale Ausgrenzung betreffen viele Bürger*innen im Kreis. Der Kreis
Recklinghausen benötigt ein Konzept, das alle Menschen auf dem Arbeitsmarkt
integriert – insbesondere jene, die aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit, Armut
oder Migration erschwerte Startbedingungenkeine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Der "Soziale Arbeitsmarkt"
bietet hier Chancen zur Wiedereingliederung und soll Menschen Perspektiven
bieten, die vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind.
Das haben wir erreicht:
Der Kreistag hat eine gemeinsame Resolution mit den Wohlfahrtsverbänden und dem
Gewerkschaftsbund unterzeichnet für nachhaltige Finanzierung der aktiven lokalen
Arbeitsmarktpolitik.
Das wollen wir angehen:
- Um diese Herausforderungen gezielt anzugehen, schlagen wir die Einrichtung
einer Teilhabe- und Armutskonferenz für den gesamten Kreis Recklinghausen
vor. Diese Konferenz könnte als Plattform für Austausch und Vernetzung
dienen, an der soziale Akteur*innen, Expert*innen und Betroffene gemeinsam
Maßnahmen zur Armutsbekämpfung entwickeln.
- Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Integration zu stärken,
möchten wir Personalpools sowie spezialisierte Jobvermittlung und
Beratungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund schaffen.
XI. Ein Inklusionskonzept für den gesamten Kreis
Inklusion ist ein Schlüssel für eine gerechte Gesellschaft. Menschen mit und
ohne Behinderung sollen gleichberechtigt leben, arbeiten und teilhaben können.
Der Kreis Recklinghausen muss ein umfassendes Konzept entwickeln, das:
- Ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglicht
- Normalität und individuelle Förderung vereint
- Barrierefreiheit und Teilhabe in allen Lebensbereichen fördert
Die Entwicklung eines solchen Konzepts setzt eine enge Zusammenarbeit mit
Betroffenen, Verbänden und Institutionen voraus. Ziel ist es, ein Umfeld zu
schaffen, das Teilhabe und Barrierefreiheit als Normalität verankert und
individuelle Bedürfnisse berücksichtigt.
Das wollen wir angehen:
- Den flächendeckenden barrierefreien Umbau öffentlicher und privater
Gebäude
- Die Förderung inklusiver Freizeit-, Bildungs- und Arbeitsangebote
- Da wo es möglich ist eine barrierefreie Gestaltung des öffentlichen
Nahverkehrs sicher stellen, um Mobilität für alle sicherzustellen.
- Die Arbeit der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstellen (EUTB)
stabilisieren und unterstützen, damit sie als niederschwellige
Anlaufstellen und Wegweiser in ein selbstbestimmtes Leben dienen können.
Der Kreis muss ihre Finanzierung und personelle Ausstattung langfristig
absichern, um die Beratungsqualität zu garantieren.
Sozial. Vielfältig. Gesund. – Unser Weg für ein solidarisches Miteinander im
Kreis Recklinghausen
Wir setzen uns für einen Kreis ein, in dem soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und
Teilhabe für alle Menschen selbstverständlich sind. Mit konkreten Maßnahmen –
wie dem Ausbau von Frauenhäusern, der Sicherstellung der pflegerischen
Versorgung und der Förderung inklusiver Angebote – schaffen wir die Grundlagen
für ein solidarisches Miteinander. Die gezielte Unterstützung von
Ehrenamtlichen, die Bekämpfung von Armut durch den sozialen Arbeitsmarkt und der
flächendeckende barrierefreie Umbau öffentlicher und privater Gebäude sind nur
einige der Schritte, die wir angehen werden, um den Kreis Recklinghausen zu
einem Ort der Chancengleichheit, des Zusammenhalts und der sozialen Teilhabe für
alle zu machen. Mit diesen Maßnahmen schaffen wir die Voraussetzungen für eine
Gesellschaft, in der niemand zurückgelassen wird und jeder Mensch die
Unterstützung erhält, die er oder sie braucht, um ein selbstbestimmtes Leben zu
führen.
Von Zeile 110 bis 112 einfügen:
eröffnen Potenziale, wie die Bereicherung unserer Arbeitswelt durch Fachkräfte, die kulturelle Vielfalt und den Zugang zu neuen Perspektiven. Migration und Zuwanderung sind Teil unserer gesellschaftlichen Realität und unerlässlich, um den Arbeitskräftemangel durch die Alterung der Gesellschaft auszugleichen. Gleichzeitig bringen sie Herausforderungen mit sich: In den Einbürgerungsbehörden entstehen
Von Zeile 134 bis 136:
integriert – insbesondere jene, die aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit, Armut oder Migration erschwerte Startbedingungenkeine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Der "Soziale Arbeitsmarkt" bietet hier Chancen zur Wiedereingliederung und soll Menschen Perspektiven
Sozial. Vielfältig. Gesund. Gemeinsam für den
Kreis Recklinghausen!
Im Kreis Recklinghausen setzen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für eine solidarische
und gerechte Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft,
Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter oder sozialem Hintergrund die gleichen
Chancen und Möglichkeiten haben. Eine vielfältige und inklusive Gesellschaft ist
nicht nur ein Ziel, sondern ein zentraler Wert, den wir aktiv fördern und leben
wollen. Wir verstehen sozialen Zusammenhalt als Basis für ein gesundes und
lebendiges Miteinander, in dem jede*r Einzelne, die Unterstützung und
Anerkennung erhält, die er oder sie verdient.
Gleichwohl steht der Kreis Recklinghausen vor vielfältigen Herausforderungen,
die soziale Strukturen und unsere Lebensqualität maßgeblich beeinflussen.
Finanzielle Engpässe, der anhaltende Fachkräftemangel und Kürzungen im
Sozialbereich durch Bund und Land erschweren die Umsetzung wichtiger sozialer
Projekte und belasten die soziale Infrastruktur.
Unsere Lösungen setzen bei den Belangen der Menschen an und zielen auf eine
soziale und ökologische Gestaltung der Quartiere.
V. Stärkung der sozialen Beratungs- und Betreuungsstruktur
im Kreis Recklinghausen
Wir wollen für ein umfassendes Netzwerk sozialer Hilfen und Beratungsstellen
eintreten. Schutzsuchende Frauen, psychisch Erkrankte und suchtkranke Menschen
und Menschen in besonderen Lebenslagen soll der Zugang zu notwendiger
Unterstützung ermöglicht werden.
Das haben wir erreicht:
- Zuschüsse zu Betriebs- und Personalkosten für Familien- und
Drogenberatungsstellen wurden erhöht dynamisiert
- Die Platzzahl in Frauenhäusern wurde erhöht
- Aufstockung der Finanzen für die Frauenberatung und Prävention sexueller
Gewalt
- Ausbau von Betreuung der Suchtkranken
Das wollen wir angehen:
- Ausbau und die bessere Finanzierung von Frauenhäusern
- 100%ige finanzielle Absicherung der Frauenhäuser durch den Kreis
Recklinghausen
- Auch die Täterberatung muss als präventive Maßnahme zur Gewaltbekämpfung
ausgebaut werden.
- Wir setzen uns ein für eine nachhaltige Nachbetreuung, um Frauen eine
selbstbestimmte Perspektive zu bieten und den Rückfall in gewalt geprägte
Beziehungen zu verhindern. Der Schutz für Frauen endet nicht mit dem
Aufenthalt im Frauenhaus.
VI. Sicherstellung der pflegerischen Versorgung
Die Pflegebedarfsplanung im Kreis Recklinghausen zeigt einen dringenden
Handlungsbedarf. Bis 2040 werden 18 Pflegeheime mit 80 Plätzen sowie zusätzliche
ambulante Dienste und Kurzzeitpflegeplätze benötigt.
Angesichts einer alternden Bevölkerung und des Fachkräftemangels müssen wir neue
Wege finden, um sicherzustellen, dass jede*r Zugang zu der Unterstützung hat,
die er oder sie braucht. Ein besserer Personalschlüssel ist nur die eine Seite
der Lösung; vielmehr müssen attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen werden, um
Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen und somit eine verlässliche Versorgung
sicherzustellen.
Das haben wir erreicht:
- Prüfung zum Ausbau neuer Bildungsgänge im Sozial – und Gesundheitswesen
Das wollen wir angehen:
- Eine kreisweite Pflegeplanung, die ambulante und stationäre Angebote,
Springerkräfte und Notfallreserven umfasst.
- Wir brauchen den Ausbau von Angeboten der Tages-, Nacht- und
Kurzzeitpflege.
VII. Starke und lebenswerte Quartiere
Ziel ist es, dass Menschen aller Generationen in ihrer gewohnten Umgebung leben
können.
Der Bedarf an Pflege wird steigen, doch die Kapazitäten in Heimen und ambulanten
Diensten reichen nicht aus. Deshalb setzen wir auf ein starkes Netzwerk der
Nachbarschaftshilfe. Helfer*innen übernehmen Aufgaben der Grundpflege und
unterstützen im Alltag – von der Hilfe beim Einkaufen bis zur Betreuung. Das
Netzwerk wird durch die Zusammenarbeit von Hausärzt*innen, Apotheken und
Pflegediensten gestärkt, sodass die Menschen in ihrer Nähe bestens versorgt
sind.
Lebenswerte Quartiere sind grün, sozial und gesundheitsfördernd gestaltet. Die
Menschen sollen sich in ihren Stadtteilen sicher und wohl fühlen und ein
selbstbestimmtes Leben führen können – auch wenn sie Hilfe benötigen.
Unsere grünen Quartierskonzepte schaffen Lebensqualität durch
gesundheitsfördernde Maßnahmen, etwa kleine Parks und grüne Oasen, sowie eine
gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Das haben wir erreicht:
- Kreisweit sind Städte dem Projekt „Lebenswerte Städte“ beigetreten.
Das wollen wir angehen:
- Mobile Beratungsteams sollen regelmäßig in alle Viertel des Kreises kommen
und vor Ort Unterstützung zu Pflegeleistungen, Entlastungsangeboten und
Gesundheitsfragen bieten
- Alle Menschen sollen Zugang zu den Gesundheits- und Pflegeleistungen
haben, die sie brauchen
- Eine Tauschbörse für Wohnungen soll es den Bewohner*innen ermöglichen,
ihren Wohnraum an veränderte Lebensumsumstände anzupassen
- Das Sicherheitsgefühl beeinflusst die Lebensqualität in den Quartieren
erheblich. Orte, an denen sich Menschen unsicher fühlen, müssen
identifiziert und gezielt umgestaltet werden, um Angsträume zu reduzieren.
- Wir setzen uns für eine bürgernahe Sicherheitsstrategie ein, die auf
präventive Maßnahmen, eine bessere Beleuchtung und die Gestaltung
öffentlicher Räume setzt.
VIII. Ehrenamt fördern
Über 30 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich – sie
sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und tragen entscheidend zum sozialen
Zusammenhalt bei. Auch in unserem Kreis könnte ohne ihre tatkräftige
Unterstützung vieles nicht funktionieren. Doch Engagement braucht Anerkennung
und Unterstützung! Wir wollen Ehrenamtliche sichtbar machen, ihre Arbeit
wertschätzen und ihnen durch gezielte Maßnahmen den Rücken stärken.
Das wollen wir angehen:
- Städteübergreifende Initiativen sollen Netzwerke und
Austauschmöglichkeiten unterstützen.
- Wir wollen soziale Netzwerke und Nachbarschaften stärken und mit den
"Heimat-Schecks" die kulturelle Identifikation und das Zusammenleben
fördern.
- Ehrenamtliche, die mit ihrem Engagement das soziale Netz im Kreis stärken,
sollen ein “Kultur- und Bildungsticket” erhalten, das ihnen den Zugang zu
Kultur-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen ermöglicht.
- Ehrenamtliche, die mit ihrem Engagement das soziale Netz im Kreis stärken,
sollen kostenlos den ÖPNV nutzen können.
IX. Förderung von Vielfalt und Integration
Migration und Zuwanderung sind Teil unserer gesellschaftlichen Realität. Sie
eröffnen Potenziale, wie die Bereicherung unserer Arbeitswelt durch Fachkräfte,
die kulturelle Vielfalt und den Zugang zu neuen Perspektiven. Migration und Zuwanderung sind Teil unserer gesellschaftlichen Realität und unerlässlich, um den Arbeitskräftemangel durch die Alterung der Gesellschaft auszugleichen. Gleichzeitig
bringen sie Herausforderungen mit sich: In den Einbürgerungsbehörden entstehen
lange Wartezeiten, Integrations- und Sprachkurse sind nicht immer ausreichend
zugänglich, und die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen sowie die
Vermittlung von Arbeitsplätzen stellen oft Hürden dar.
Das haben wir erreicht:
- Nach der Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts wurden im Kreis
Recklinghausen viereinhalb neue Stellen für die Bearbeitung von
Einbürgerungsanträgen geschaffen.
- Durch die Digitalisierung wurden Einbürgerungsprozesse vereinfacht und
Wartezeiten verkürzt.
- Sensibilisierung und Anstoß der Bearbeitung für die Eingliederung von
Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt.
Das wollen wir angehen:
- Stärkung von Migrantenselbstorganisationen
- Dezentrales Angebot von Sprachkursen
- Einheitliche Organisation der Ausländer- und Einbürgerungsbehörden im
Kreis
- zentrale Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im
Kreis Recklinghausen
X. Teilhabe und Armut bekämpfen
Armut und soziale Ausgrenzung betreffen viele Bürger*innen im Kreis. Der Kreis
Recklinghausen benötigt ein Konzept, das alle Menschen auf dem Arbeitsmarkt
integriert – insbesondere jene, die aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit, Armut
oder Migration erschwerte Startbedingungenkeine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Der "Soziale Arbeitsmarkt"
bietet hier Chancen zur Wiedereingliederung und soll Menschen Perspektiven
bieten, die vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind.
Das haben wir erreicht:
Der Kreistag hat eine gemeinsame Resolution mit den Wohlfahrtsverbänden und dem
Gewerkschaftsbund unterzeichnet für nachhaltige Finanzierung der aktiven lokalen
Arbeitsmarktpolitik.
Das wollen wir angehen:
- Um diese Herausforderungen gezielt anzugehen, schlagen wir die Einrichtung
einer Teilhabe- und Armutskonferenz für den gesamten Kreis Recklinghausen
vor. Diese Konferenz könnte als Plattform für Austausch und Vernetzung
dienen, an der soziale Akteur*innen, Expert*innen und Betroffene gemeinsam
Maßnahmen zur Armutsbekämpfung entwickeln.
- Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Integration zu stärken,
möchten wir Personalpools sowie spezialisierte Jobvermittlung und
Beratungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund schaffen.
XI. Ein Inklusionskonzept für den gesamten Kreis
Inklusion ist ein Schlüssel für eine gerechte Gesellschaft. Menschen mit und
ohne Behinderung sollen gleichberechtigt leben, arbeiten und teilhaben können.
Der Kreis Recklinghausen muss ein umfassendes Konzept entwickeln, das:
- Ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglicht
- Normalität und individuelle Förderung vereint
- Barrierefreiheit und Teilhabe in allen Lebensbereichen fördert
Die Entwicklung eines solchen Konzepts setzt eine enge Zusammenarbeit mit
Betroffenen, Verbänden und Institutionen voraus. Ziel ist es, ein Umfeld zu
schaffen, das Teilhabe und Barrierefreiheit als Normalität verankert und
individuelle Bedürfnisse berücksichtigt.
Das wollen wir angehen:
- Den flächendeckenden barrierefreien Umbau öffentlicher und privater
Gebäude
- Die Förderung inklusiver Freizeit-, Bildungs- und Arbeitsangebote
- Da wo es möglich ist eine barrierefreie Gestaltung des öffentlichen
Nahverkehrs sicher stellen, um Mobilität für alle sicherzustellen.
- Die Arbeit der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstellen (EUTB)
stabilisieren und unterstützen, damit sie als niederschwellige
Anlaufstellen und Wegweiser in ein selbstbestimmtes Leben dienen können.
Der Kreis muss ihre Finanzierung und personelle Ausstattung langfristig
absichern, um die Beratungsqualität zu garantieren.
Sozial. Vielfältig. Gesund. – Unser Weg für ein solidarisches Miteinander im
Kreis Recklinghausen
Wir setzen uns für einen Kreis ein, in dem soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und
Teilhabe für alle Menschen selbstverständlich sind. Mit konkreten Maßnahmen –
wie dem Ausbau von Frauenhäusern, der Sicherstellung der pflegerischen
Versorgung und der Förderung inklusiver Angebote – schaffen wir die Grundlagen
für ein solidarisches Miteinander. Die gezielte Unterstützung von
Ehrenamtlichen, die Bekämpfung von Armut durch den sozialen Arbeitsmarkt und der
flächendeckende barrierefreie Umbau öffentlicher und privater Gebäude sind nur
einige der Schritte, die wir angehen werden, um den Kreis Recklinghausen zu
einem Ort der Chancengleichheit, des Zusammenhalts und der sozialen Teilhabe für
alle zu machen. Mit diesen Maßnahmen schaffen wir die Voraussetzungen für eine
Gesellschaft, in der niemand zurückgelassen wird und jeder Mensch die
Unterstützung erhält, die er oder sie braucht, um ein selbstbestimmtes Leben zu
führen.